Die polyphone Musik Ahellil der Region Gourara – Weltkulturerbe
Die Ahellil ist eine Kombination aus Poesie, harmonischen Gesang, Musik und Tanz aus der Region Gourara im Südwesten Algeriens. Die polyphone Musik Ahellil ist ein poetisch-musikalisches und sinnbildliches Genre des Volks Zeneta (Iznaten).
Sie wird von einem Flötisten, einem Sänger und bis zu hundert Chorteilnehmer und während kollektiven Zeremonien durchgeführt. Die Chorteilnehmer stehen Schulter an Schulter in einem Kreis um den Sänger und den Flöristen. Sie bewegen sich langsam hin und her, während sie in die Hände klatschen. Die Ahellil besteht aus einer Reihe von Gesängen in einem alten Muster.
- Der erste Teil, lemserreh, umfasst alle und besteht aus kurzen, bekannte Songs, die spät in der Nacht durchgeführt werden,
- Der zweite Teil, aougrout, bezieht sich auf die erfahrenen Künstlern und dauert bis zum Morgengrauen
- Die tra endet mit dem Anbruch des Tages, und dann ist es nur die talentiertesten Künstler geeignet
Diese Region im Südwesten Algeriens umfasst einige hundert Oasen und ist besiedelt mit ca 50.000 Einwohnern berberischer, arabischer und sudanischer Herkunft. Die Ahellil, die spezifisch für den berbersprachigen Teil der Gourara ist, wird regelmäßig bei religiösen Festen und Wallfahrten sowie weltliche Feiern, wie Hochzeiten und gemeinschaftliche Ereignisse durchgeführt. Die Ahellil ist eng mit der Lebensweise der Zeneta und der Landwirtschaft in ihren Oasen verbunden, gilt als Symbol für den Zusammenhalt der Gemeinschaft, die in rauer Umgebung leben und werden dabei gleichzeitig die Werte und die Geschichte des Zeneta Volks in einer Sprache vermitteln, die droht zu verschwinden. In 2005/2008 ist die polyphone Musik Ahellil der Region Gourara in die UNESCO-Listen des immateriellen Kulturerbes aufgenommen worden. Quelle: übersetzt ins Deutsche aus unesco.org