Das Islamische Opferfest – Id al-Adha 2020
Für mehr als eine Milliarde Muslime weltweit beginnt am Freitag den 31.07.2020 das Opferfest (arabisch „Eid al-Adha“ oder Eid al-Kabir, türkisch „Kurban Bayrami“) und dauert bis zu drei Tage. Die Muslime feiern weltweit einen der höchsten Feiertage im Islam. Das Opferfest wird zum Höhepunkt des Haddsch gefeiert, der Wallfahrt nach Mekka und beginnt jährlich am Zehnten des islamischen Monats Dhu l-Hiddscha.
Arafat-Tag
Der Tag von Arafat ist der 9. Dhul-Hidscha nach dem Islamischen Kalender, einen Tag vor dem Opferfest und ist ein heiliger Tag während der Pilgerfahrt. Am Tag von Arafat findet das Verweilen in Arafat statt. An diesem Tag treffen sich am Berg Arafat, wonach der Tag benannt ist, im 21. Jh. jährlich drei bis vier Millionen Muslime im Weihezustand aus aller Welt und verharren gemeinsam im Bittgebet. Die Versammlung am Berg Arafat bildet den Höhepunkt der Pilgerfahrt zumal am nächsten Tag das Opferfest [id-ul-adha] ist.
Opferfest – Die Bedeutung
Das Opferfest ist zusammen mit dem Fest des Fastenbrechens (Zuckerfest) das wichtigste Fest im Islam. Das Opferfest heißt auf Arabisch Eid ul-Adha und wird auch Eid ul-Kabir im Maghreb genannt. Es erinnert Muslime auf der ganzen Welt daran, Allah zu vertrauen. Für Pilger ist das Fest außerdem ein Teil der Pilgerfahrt nach Mekka. Im Gott-Vertrauen ist der Prophet Abraham vielen Muslimen, Juden und Christen ein großes Vorbild. Alle drei Religionen kennen eine Überlieferung, nach der Abraham aus Liebe und Vertrauen zu Gott sogar bereit war, seinen Sohn zu opfern. Gott erlöste ihn jedoch und hielt ihn im letzten Moment von der Tat ab. Abraham musste schließlich nur ein Tier opfern. In Erinnerung an diese Geschichte schlachten viele Muslime zum Opferfest auch heute noch ein Tier. Je nach Region ist es oft ein Schaf. Auch Ziegen, Rinder, Kamele oder Wasserbüffel werden zum Teil geopfert.
Opferfest – die Solidarität
Nach islamischem Glauben ist jeder wirtschaftlich wohlgestellte Muslime dazu verpflichtet, ein Opfer zu bringen. Als Opfertiere werden vorrangig Schafe oder Rinder geschlachtet. Ein Teil des Opferfleisches verbleibt im Haus, ein Teil wird an Nachbarn, bedürftige Verwandte und an Arme verteilt. Die Sonnenzeiten in Mekka geben die Schlachtzeiten vor. Beginn ist nach Sonnenaufgang und einem Gebet in der Moschee. Nach Sonnenuntergang werden die Schlachtungen beendet.
Viele Muslime in Deutschland lassen zum Opferfest ein Tier in einem Land schlachten, in dem mehr Armut herrscht als in Europa. Das Fleisch lassen sie dann dort an bedürftige Menschen verteilen.
Opferfest – Der Termin
Das dreitägige Fest wird in diesem Jahr vom 11. bis 13. August 2019 gefeiert. Das Datum des Opferfests ist beweglich: durch den islamischen Mondkalender kann das Opferfest zu jeder Jahreszeit stattfinden, es verschiebt sich im Sonnenkalender rückwärts um meist elf Tage pro Jahr. Mit dem Id Al-Fitr, dem Fest des Fastenbrechens am Ende des Fastenmonats Ramadan, gehört es zu den bedeutendsten Festlichkeiten im islamischen Jahreskreis.
Opferfest – Die Schlachtung
Das Fastenbrechenfest hat im Islam eine ähnlich hohe Bedeutung wie das Opferfest. Auch Muslime in Deutschland feiern das Opferfest entsprechend. Ein gesetzlicher Feiertag ist das Islamische Opferfest nicht. Schüler muslimischen Glaubens haben hierzulande aber die Möglichkeit, sich durch schriftliche Meldung ihrer Eltern am ersten Tag des Opferfestes vom Unterricht befreien zu lassen. Arbeitnehmer können sich einen Tag Urlaub beantragen oder unbezahlten Urlaub nehmen.
Die Schlachtung des Opfertieres erfolgt nach dem im Koran vorgeschriebenen Ritus. Dabei wird das Tier mit dem Kopf in Richtung Mekka gelegt. Dann wird es unter Anrufung Gottes geschächtet. Das heißt, der Metzger lässt es an der Halsschlagader ausbluten, weil der Koran den Verzehr von Blut verbietet. Diese Praxis ist in Deutschland aus Tierschutz-Gründenumstritten. Das Bundesverfassungsgericht hat 2002 die Rechtmäßigkeit der rituellen Schlachtung als Ausnahmegrundsätzlich anerkannt und stützte sich dabei auf die Religionsfreiheit. Das Schächten muss aber von einer sachkundigen Person in einem zugelassenen und registrierten Schlachtbetrieb erfolgen und ist vom zuständigen Veterinäramt zu überwachen. Tierschützer kämpfen gegen jede Ausnahmeregelung und verweisen darauf, dass der Tierschutz als Staatsziel seit 2002 ebenfalls Verfassungsrang besitzt. Quelle wikipedia.org
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