Algerienkrieg 1954-1962
01. November 1954 – Die algerische Revolution (1954 – 1962)
Zum Aufschwung der Unabhängigkeitsbewegung kam es als 1945 nach Unruhen in Setif und Guelma 45.000 Algerier von der französischen Armee massakriert wurden. Den Algeriern blieb nur die eine Wahl zu kämpfen. Nur durch bewaffnete Gegenwehr hatten sie eine Chance, ihre Freiheit zu erlangen.
Im November 1954 begann der Unabhängigkeitskrieg (Algerienkrieg) gegen Frankreich unter Führung der FLN (Front de Libération Nationale). Es wurde einer der blutigsten Befreiungskriege der Kolonialgeschichte.
Im November 1954 begann der Unabhängigkeitskrieg (Algerienkrieg) gegen Frankreich unter Führung der Nationalen Befreiungsfront (Front de Libération Nationale, FLN), die ab 1947 entstanden war. Die Arabische Liga erkennt 1958 Algerien als vollwertigen Staat an, was zur Folge hat, dass sowohl Tunesien wie auch Marokko die Aktionen der FLN unterstützen. Die FLN gründete erst in Kairo, dann in Tunis eine Exilregierung. Am 13. Mai 1958 kam es zur Gründung des Französischen Algerien, nachdem die Generalregierung im Zuge einer Demonstration festgesetzt worden war. Am 1. Juni übernahm de Gaulle die Volksversammlung und meinte am 4. Juni in Algier mehrdeutig: „Ich habe euch verstanden“. Tatsächlich gab es in der Verfassung von 1958 nur noch eine Wählerschaft. Am 19. September wurde eine provisorische Regierung eingerichtet, mit Ferhat Abbas als Regierungschef. Die Regierung verfolgte die Politik einer vollständigen Integration in die Metropole.
Am 16. September 1959 verkündete de Gaulle, wohl unter dem Druck der erstarkten antikolonialen und soeben unabhängig werdenden Staaten, dass die Algerier selbst über ihre Staatsform und das Verhältnis zu Frankreich entscheiden sollten. Die Siedler fühlten sich verraten und gründeten die Französische Nationalfront (Front National Francais). Sie organisierte für den 24. Januar 1960 eine Großdemonstration in Algier. Dabei kam es zu 26 Toten, die Aufständischen, die sich hinter Barrikaden verschanzten, konnten zum Aufgeben bewegt werden.
Am 8. Januar 1961 fand das von de Gaulle angekündigte Referendum statt. 69,09 % der Wähler in Algerien stimmten für die Unabhängigkeit, und sogar 75,25 % in Frankreich. Doch in der Nacht vom 21. auf den 22. April fand in Algier der Putsch der Generäle statt. Vier pensionierte Generäle und Fallschirmspringer brachten die Regierung in ihre Gewalt. Doch die Marine und ein Teil der Luftwaffe verweigerten die Teilnahme. Nach drei Tagen brach der Putsch zusammen. Einige der Flüchtigen schlossen sich der Organisation armée secrète an. Ferhat Abbas wurde nun von der Regierung ausgeschlossen, die Youssef Ben Kedda übernahm. Währenddessen fielen die ländlichen Gebiete zunehmend in die Hände der FLN, die Armee wurde nach und nach abgezogen. Währenddessen versuchte die OAS de Gaulle von seiner Algerienpolitik abzubringen oder ihn zum Rücktritt zu zwingen. Sie beherrschte inzwischen den Norden, der Generalgouverneur war geflohen. Doch Paris betrachtete die OAS zunehmend als terroristische Organisation. Die OAS, einer Geheimorganisation von nationalistischen Algerienfranzosen und Mitgliedern der französischen Algerienarmee, versuchten sich in den Jahren 1961 und 1962 mit Terroranschlägen der anstehenden Unabhängigkeit Algeriens zu widersetzen. Nach der Verhaftung der Anführer zerfiel die OAS.
Am 18. März 1962 wurde Algerien mit dem in Evian geschlossenen Vertrag unabhängig, 90 % der Franzosen stimmten dem Vertrag am 8. April zu. Doch die politischen Parteien der Algerier bekämpften sich weiterhin. Die Algerier bestätigen das Abkommen und die Unabhängigkeit von Frankreich in einer Volksabstimmung am 1. Juli mit 99,97 Prozent Zustimmung.
Etwa eine Million Algerien-Franzosen, die sog. pied-noirs, verließen daraufhin fluchtartig das Land. 150.000 Harkis, tatsächliche oder vermeintliche Kollaborateure mit der französischen Besatzungsmacht, wurden ihrem Schicksal überlassen und zum großen Teil ermordet. Der Krieg dauerte acht Jahre lang, von 1954 bis 1962, und kostete 1,5 Millionen Algeriern den Tod.
Im August 1962 wurde die Demokratische Volksrepublik Algerien ausgerufen, die Macht ging von der provisorischen Regierung GPRA auf die FLN über. Erster Präsident wurde im September Ben Bella. Noch in diesem Jahr verließen die Franzosen den Norden, vom Süden aus der Sahara zogen sie erst 1968 ab. Quelle: wikipedia.org