Algerien Heute (2002 bis heute)
Algerien Heute (2002 bis heute)
Mit dem Abflauen des Bürgerkrieges wurde der aus dem Exil heimgekehrte Ex-Außenminister Boumediennes, Abdel Aziz Bouteflika, 1999 zum Präsidenten gewählt. Auch unter Präsident Abdel Aziz Bouteflika konnte das Problem des islamischen Terrors nicht beseitigt werden zumal eine Ursache die sehr hohe Arbeitslosigkeit der Jugend (bis 80 %) nicht beseitigt werden konnte. Bouteflika wollte den Bürgerkrieg durch eine Versöhnungspolitik ohne tiefere Aufarbeitung durch „Vergeben und Vergessen“ beenden und hielt darüber im Jahr 1999 ein Referendum ab,
in dem die Politik der „ausgestreckten Hand“ bestätigt wurde. Im Januar 2000 lief eine Amnestie für reuige Islamisten aus die Bouteflika nach der Selbstauflösung der AIS (der bewaffnete Arm der FIS) im März 2000 unbefristet verlängerte. In dieser Politik wird die ehemalige Einheitspartei FLN bei den Parlamentswahlen 2002 bestätigt.
Am 8. April 2004 fand eine erneute Präsidentenwahl statt. Da das Militär diesmal Neutralität zugesichert hatte galt die Wahl als freieste seit der Unabhängigkeit Algeriens 1962. Insgesamt waren sechs Kandidaten angetreten Abdel Aziz Bouteflika der 1999 mit Rückendeckung des Militärs gewählt worden war galt als Favorit. Der Ex-Premierminister Ali Benflis galt als der einzige ernstzunehmende Herausforderer. Bouteflika erhielt bereits im ersten Wahlgang der Präsidentenwahl 83 Prozent der Stimmen. Ali Benflis blieb damit weit hinter ihm. Bouteflika ist der erste Präsident Algeriens der ein zweites Mandat erhält.
Eine „Charta für Frieden und nationale Aussöhnung“, die im September 2005 durch ein Referendum bestätigt wurde, sieht neben Amnestiemöglichkeiten auch Entschädigungen für Opfer sowie finanzielle Wiedereingliederungshilfen für ehemalige Terroristen vor, von denen diese regen Gebrauch machten.
Gleichzeitig ist eine unbestimmte Anzahl von Kämpfern weiterhin aktiv, die sich GSPC (Salafisten-Gruppe für Predigt und Kampf (arabisch الجماعة السلفية للدعوة والقتال; französisch Groupe Salafiste pour la Prédication et le Combat) bzw. AQMI (Organisation al-Qaida des Islamischen Maghreb (arabisch تنظيم القاعدة ببلاد المغرب الاسلامي; frz. Organisation al-Qaïda au Maghreb islamique) nennen und die auf die Aussöhnungs- und Wiedereingliederungsversuche Bouteflikas nicht reagiert haben und sich hauptsächlich durch Überfälle und Entführungen finanzieren.
Die Zahl der Personen, die während des Bürgerkrieges verschwunden sind, wird auf ca. 10.000 geschätzt.
Bei den letzten Parlamentswahlen im Jahr 2012 konnten sich die dem Präsidenten nahestehenden politischen Kräfte durchsetzen, die Islamisten verpassten den erhofften Wahlsieg.
Bouteflika wurde noch 2009 – 2014 und 2014 – 2019 zum Präsidenten bestätigt, wofür eine Verfassungsänderung benötigt wurde. Quelle: wikipedia.org