Kasbah von Algier – Weltkulturerbe
Auch wenn man als Reisender schon verschiedene Islamische Altstädte (Kasbahs) gesehen hat wie Jerusalem, Kairo, Tripolis, Fes, Marakesch etc. so beeindruckt die Kasbah von Algier besonders. Mit ihren vielen Moscheen bietet die Kasbah von Algier ein einzigartiges Ensemble, welches den Welterbestatus verdient. Sie liegt an exponierter Stelle entlang der Mittelmeerküste in direkter Aussicht auf jene Insel, auf der im 4. Jh. vor Christus ein Karthagischer Handelsposten entstand. Reste der alten Zitadelle, mehrere alte Moscheen im osmanischem Stil, die zwischen 1209 und dem 17. Jh. entstanden,
Paläste und die traditionelle urbane Struktur, die auf einen tief verwurzelten Gemeinschaftssinn schliessen lässt, sind die Besonderheiten dieser Kasbah. 1992 wurde die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Die Altstadt ist in überwiegend türkischer Zeit entstanden und zeichnet sich durch viele gewundene Gassen aus. Zahlreiche Moscheen – darunter die Große Moschee in der Rue de la Marine – sowie viele Paläste aus maurischer Zeit und die Zitadelle aus dem 16. Jahrhundert sind dort angesiedelt. Vom Hafen führen Freitreppen und Straßen hinauf auf den Boulevard Che Guevara, eine mit ornamentalem Geländer versehene, 2000 Meter lange Terrasse. Westlich des Boulevard Che Guevara befinden sich das Nationaltheater, und in unmittelbarer Nähe liegt der frühere Winterpalast des Gouverneurs und die katholische Kathedrale. 1984 entstand das Monument des Martyrs mit einer Höhe von 90 Metern. Das Bauwerk setzt sich aus drei Palmen zusammen, die auf einer ausgedehnten Esplanade ruhen, wo sich die „ewige Flamme“ befindet. Es ist dem Gedenken an die Opfer der Kämpfe um die nationale Befreiung gewidmet.
Le Corbusier schwärmte von ihr, Korsaren und Freiheitskämpfer nahmen sich ihrer an und Filmregisseuren diente sie als Kulisse. Längst hat aber auch an der stufenartig am Hang angelegten Altstadt der Zahn der Zeit genagt. In einem Gewirr von Gassen, in denen sich während des algerischen Unabhängigkeitskrieges Freiheitskämpfer und französische Kolonialsoldaten ein Katz-und-Maus-Spiel lieferten, verliert sich jeder Neuankömmling. Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit Algeriens – sie erfolgte 1962 – wählten Terroristen im Namen Allahs die Kasbah zu ihrem Schlupfwinkel. Zu den sehenswerten Bauwerken der Altstadt zählen u. a. die Safir-Moschee, die elfschiffige Al-Kebir-Moschee, die Jedid-Moschee (1660), die Ali-Bechine-Moschee (1622), die Grabmoschee des Sidi Abderrahmane und die Ketchaoua-Moschee (1209, 1839-1860 umgebaut zur Kirche). Quelle: http://www.weltkulturerbe-online.info/, wikipedia.org