Mohammad Boudiaf
Mohammad Boudiaf (1919 – 1992) – Algerischer Politiker
Mohammad Boudiaf(* 23. Juni 1919; † 29. Juni 1992 in Annaba), auch Si Tayeb el Watani genannt, war ein führender algerischer Politiker, einer der Mitbegründer der Nationalen Befreiungsfront FLN und Mitglied des ersten „Revolutionsrates“, bestehend aus sechs Mitgliedern, das am 1. Nov. 1954 den algerischen Aufstand gegen Frankreich auslöste.
Er kämpfte schon frühzeitig innerhalb der FLN gegen die französische Kolonialmacht und war trotz einer Haftstrafe (1956-62) 1958-62 Staatsminister und Vizepräsident der Provisorischen Algerischen Regierung in Tunis. Da er den von Ben Bella verfolgten Kurs Algeriens zu einem sozialistischen Einparteienstaat ablehnte, zog sich Boudiaf allmählich von der FLN zurück, wurde verhaftet und ging 1963 ins Exil nach Marokko, wo er als Unternehmer lebte. 1992 kehrte Boudiaf nach Algerien zurück und wurde Vorsitzender des Hohen Staatskomitees. Er wurde am 29. Juni 1992 in Annaba von seinem eigenen Wachpersonal ermordet. Daraufhin entbrannte ein brutaler Bürgerkrieg zwischen militanten Islamisten und Sicherheitskräften: das „schwarze Jahrzehnt“. Quelle: wikipedia.org