Die Verträge von Évian
Die Verträge von Évian – März 1962
Die Verträge von Évian wurden am 18. März 1962 in Évian-les-Bains unterzeichnet. Unterzeichner waren Frankreich und die algerische Nationale Befreiungsfront (Front de Libération Nationale, FLN). Das Evian-Abkommen war zunächst ein Waffenstillstandsabkommen, das aber nach einer Übergangsfrist auch die schließlich am 3. Juli 1962 verkündete Unabhängigkeit des nordafrikanischen Landes vorsah.
Es sicherte Frankreich nach mehr als 130 Jahren Kolonialherrschaft zunächst auch Zugang zu Algeriens Erdölreserven und übergangsweise das Verfügungsrecht über die Militäranlagen in Reggane in der Sahara. Dort testete Frankreich Raketen und Atombomben. Das Abkommen beendete Frankreichs „Einsätze in Nordafrika“. Fast 40 Jahre später erst, im Jahr 1999, bezeichnete Präsident Jacques Chirac den Konflikt endlich als Krieg. Auch heute noch ist er ein nationales Trauma. Auf beiden Seiten des Mittelmeeres ist er Teil des kollektiven Gedächtnisses – und verhindert eine echte Aussöhnung. Algerien wartet bis heute auf eine Entschuldigung der ehemaligen Kolonialmacht und verweigert deswegen bis heute Frankreich einen Freundschaftsvertrag. Quelle: wikipedia.org