Houria Aïchi – Botschafterin der Chaouia-Kultur
Houria Aïchi ist ein algerisches Stimmwunder. Erst spät, nach Abschluss ihres Psychologiestudiums Mitte der achtziger Jahre, begann sie, sich der Tradition ihrer Familie zu besinnen, in der die Kunst des traditionellen Zeremoniengesangs jeweils von den Müttern auf die Töchter weitervererbt worden war.
So begann sie, die Liebes- und Wiegenlieder ihrer Kindheit zu singen, begleitet von traditionellen Instrumenten wie Bendir und Gasbâ. Bereits 1990 lud sie der berühmte italienische Filmregisseur Bernardo Bertolucci ein, Musik zum Soundtrack seines Films „Himmel über der Wüste“ beizutragen.
Houria Aïchi stammt aus Algerien, genauer gesagt aus dem gebirgigen Gebiet von Aures. Ihr hervorragender Gesang und ihre traditionellen Aufnahmen haben sie zur Botschafterin der hiesigen Chaouia-Kultur werden lassen. Die Kultur der Chaouia ist beeinflusst von der Liebe zur Natur und zu den Pferden. In dieser Kultur spielt Pferdezucht traditionell eine große Rolle, was den Ausschlag für die Thematik von „Cavaliers de l’Aurès“ gegeben hat. Die populäre algerische Sängerin Houria Aïchi versteht es, die traditionelle berberische Musikkultur des Aurès mit modernen Jazzklängen und Weltmusikelementen überzeugend zu kombinieren. Houria Aïchi sagt über sich: Ich bin in einer traditionellen Familie geboren, in der der volkstümliche Gesang eine wichtige Rolle spielte, und zwar hörte man fast täglich diese Gesänge. Wir Frauen lebten in einem großen Hof, wo ein soziales und künstlerisches Leben stattfand. Dort war es, wo ich das Singen kennen und lieben gelernt habe. Die Kultur, in der ich aufwuchs, war geprägt von familiärem Zusammenhalt, von einem strikten Ehrenkodex und von einer Gesangstradition, wie sie nur in dieser speziellen Region existiert. Quelle: qantara.de
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