Cheb Hasni – Algerischer Rai-Sänger
Cheb Hasni war ein algerischer Sänger und der bedeutendste Vertreter des „Raï Love“, einer besonders geschmeidigen und anmutigen Spielart des Raï, in deren Zentrum die Liebe steht, was ihm den Spitznamen „Julio Iglesias des Maghreb“ einbrachte.
Der Rai-Sänger Cheb Hasni (bürgerlich Hasni Chekroun) wurde am 1.2.1968 geboren und am 29.9.1994 im Alter von 26 Jahren in Oran auf offener Straße von „Terroristen“ ermordet. Hasni war ein Popstar und blieb bis zu seiner Ermordung einer der populärsten und erfolgreichsten Musiker Algeriens.
„Julio Iglesias des Maghreb“ war sein Spitzname, eine Anspielung auf die schmalzigen Lieder, mit denen er in immer neuer Variation die Irrungen und Wirrungen der Liebe besang.
Der Mord an Hasni veränderte den Raï, laut dem algerischen Schriftsteller Aziz Chouaki „veränderte er die Texte und transformierte die Raï-Szene in eine Protestbewegung“. Hasni, der ursprünglich Fußballprofi werden wollte, gelang der Durchbruch im Sommer 1987 mit „Baraka“, einem Duett mit der legendären Chaba Zahouania. Allein von 1989 bis 1992 veröffentlichte er mehr als 150 Kassetten.
Hasni repräsentierte nicht nur die äußerst populäre Stilrichtung des Rai Love, in der sehr frei über Liebe und Sex gesungen wird, er formulierte auch politische Forderungen, was ihn sowohl zum Dorn im Auge der Islamisten als auch dem der Regierung machte. In seinem Stück „Die Geliebte sehen“ heißt es: „Ich möchte die Geliebte sehen / Seid gerecht, ihr habt mich schikaniert / Ihr habt mir selbst für das Visum Steine in den Weg gelegt / Ihr habt entschieden, mich zu töten / Ich habe Lust, mich zu betrinken, um mich nicht mehr kontrollieren zu müssen / Warum das alles? Ich besitze einen gültigen Paß / Ich habe nicht die Absicht, Ärger zu machen.“
Botschaften, die sich per Musikkassette 1992 innerhalb weniger Tage über 250.000mal verkauften und zur Folge hatten, daß „Die Geliebte sehen“ vom Publikum in „Visa“ umgetauft wurde. In einem anderen Song von Cheb Hasni heißt es: „Mein Schicksal ist nicht hier / Unser Land ist von einem Grollen durchzogen / Würde es hier laufen, würde ich nicht woanders hineilen… / Laßt mich gehen / Die Welt ist groß / Ich bin euer Bruder / Aber die Zukunft ist hinüber.“ Quelle: wikipedia.org