Amazigh-Musik
Die Amazigh-Musik ist die älteste Volksmusik des Maghreb. Das ist die Musik der Ureinwohner Nordafrikas, von Marokko, über Algerien, Tunesien bis Libyen, die Amazighen. Auf die kabylische Musik Algeriens übten die Kolonialgeschichte zwischen Frankreich und Algerien und – vor allem später – die Politik Algeriens gegenüber den Amazighen grossen Einfluss aus. Ab den dreissiger Jahren machten wichtige Künstlerpersönlichkeiten die kabylische Musik zu einer Populärmusik. Man kann die Geschichte in vier prägende Phasen unterteilen: in die dreissiger Jahre, in denen Cheikh El-Hasnaoui die Musik café tauglich machte; in die vierziger und fünfziger Jahre, die von Chérif Kheddam und seinen grossen Orchestern geprägt waren; in die siebziger Jahre, in denen Idir, Aït Menguellet und der 1998 ermordete Matoub Lounes für eine neue Identität der Amazighen kämpften; und in die achtziger und neunziger Jahre, in denen Musiker wie Takfarinas endgültig in der internationalen Musikindustrie Fuss fassten. Vergessen wir allerdings nicht, dass Musikgeschichte weder in Kürze noch anhand einzelner Persönlichkeiten abgehandelt werden kann.