Algerien als Inspirationsquelle für die Malerin Bettina Heinen-Ayech
Algerien ist für viele Künstler ein Ort der Inspiration, Ruhe und Schönheit. Unter diese Künstler ist die seit 1963 in Algerien lebende Bettina Heinen-Ayech. Die deutsche Künstlerin ist nun die bekannteste Malerin des Landes und hat dort einen ganz besonderen Status. Sie baut seit mehr als einen Halbhundert künstlerische und menschliche Brücken zwischen Europa und dem Maghreb. In ihren Werken würdigt Bettina Heinen-Ayech Algerien, dessen Schönheit und dessen Farben. Ihre stark farbigen Aquarelle sind inspiriert von den intensiven Lichtern der maghrebinischen Landschaften.
Bettina Heinen Ayech studierte an den Kölner Werkschulen und an den Kunstakademien München und Kopenhagen. Ihr wichtigster Lehrer war der Kunstmaler Erwin Bowien (1899 –1972), ein inniger Freund Ihrer Eltern. Die „Plein Air“ Malerei, das Arbeiten in der Landschaft, ist ihr ein Bedürfnis. Jeder Tag bringt neue Farbtöne, neues Erkennen der Natur, in der sich jede Phantasie und jeder Gedanke entwickeln lässt.
Das Aquarell ist ihr die liebste Technik der Malerei. Sie möchte diese so weit bringen, dass man sie als solche vergisst und das Bild die Kraft eines Ölbildes, aber das Licht eines Aquarells hat.
Ihre Gemälde wurden in über 100 Einzel- und zahlreichen Gruppenausstellungen in Europa, Amerika und in Afrika gezeigt. Zahlreiche Kataloge und Filme erzählen Ihre Geschichte, die Künstlerin und ihr Werk fanden Eingang in Dichtung und Literatur.
Ihre erste Einzelausstellung fand im Jahr 1955 statt. Die Guelma-Region, wo sie sich 1963 mit ihrem verstorbenen Ehemann Abdelhamid Ayech niedergelassen hat, stellt ihre wichtigste Inspirationsquelle dar. Ihr Medium ist das Aquarell, welches sie in einer für diese Technik ungewöhnlichen Art verwendet.
Im Laufe der Zeit konnte sie sich als einer der führenden Künstler in der zeitgenössischen figurativen Malerei behaupten. Viele Museen weltweit besitzen ihre Werke. In 1976 gewann sie den Grand-Prix der Stadt Algier, 1993 den „Kart Baden“-Preis in Solingen und sie wurde mehrmals durch die algerische Kulturministerin Fr. Khalida Toumi geehrt. Seine bekannteste Werken sind „Mandelbäume in vollen Blüte“, „die Ruinen von Timgad“, „the Road von Constantine, Guelma“ und auch ein Selbstporträt. Das Museum der bildenden Künste in Algier besitzt einige ihrer Werke. Quelle: bettina-heinen-ayech.de
Bettina Heinen-Ayech – Brief an Erwin Bowien
Bettina Heinen-Ayech – Brief an Erwin Bowien.
Regisseur: Bouabdellah, Hassen.
Solingen und Algier 1993.
Die französische Fassung trägt den Titel:“ Bettina Heinen-Ayech – Lettre à Erwin Bowien “
Ein Film über die temperamentvolle Solinger Aquarell-Malerin Bettina Heinen-Ayech, geb. am 03.09.1937, die schon seit Jahren in Algerien lebt und arbeitet. Im Herzen der Malerin nimmt ein Mann eine besondere Stellung ein. Es ist der Kunstmaler Erwin Bowien, Freund und Vertrauter der Familie, der von Kind an mit Argusaugen über Bettinas Talent wachte und ihr wichtigster Lehrer war. Obwohl er schon 1972 gestorben ist, hat er ihren künstlerischen Weg doch entscheidend beeinflußt. In ihrem BRIEF AN ERWIN BOWIEN erzählt Bettina aus ihrem Leben, von ihrer Malerei und bringt ihre Hoffnungen und Ängste zum Ausdruck in einem Land, das sich gerade heute wieder in einem starken Spannungsfeld zwischen Moderne und religiösem Fundamentalismus befindet. Dem algerischen Regisseur Hassen Bouabdellah ist es gelungen, in ruhigen und assoziativen Bildern ein lebendiges Portrait der Künstlerin zu zeichnen und einen eindrucksvollen Überblick über das Werk von Bettina Heinen-Ayech zu geben.