Hamid Skif – Algerischer Schriftsteller und Journalist
Hamid Skif, geboren 1951 in Oran/Algerien, war ein algerischer Schriftsteller und Journalist, der seine Texte in französischer Sprache verfasste und im deutschen Exil lebte. Er starb am 18. März 2011 nach schwerer Krankheit in Hamburg.
Nach verschärften Zensurmaßnahmen durch die Regierung und einem Mordanschlag von Seiten der Fundamentalisten, flüchtete Hamid Skif 1997 ins Exil nach Deutschland. Er erhielt 1997 von der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und 1999 vom PEN Club im Rahmen des Programms »Schriftsteller im Exil« ein Aufenthaltsstipendium in Hamburg, wo er seitdem lebte. Der regierungskritische Journalist, Dichter und Schriftsteller erhielt 2006 für seinen Biefroman „Monsieur le président“ (Sehr geehrter Herr Präsident) den Literatur im Exil-Preis. „Geografie der Angst“ wurde 2007 mit dem „Prix de l’association des écrivains de langue francaise“ und dem „Prix du Roman Francophone“ ausgezeichnet. Quelle: wikipedia.org
Geografie der Angst
Roman. Deutsche Erstausgabe
Aus dem Französischen übersetzt von Andreas Münzner
Edition Nautilus August 2007
Originaltitel: La Geographie du danger
Ein illegaler Einwanderer lebt, im Bauch nur die Angst, seit Monaten versteckt in der Kammer eines Hauses in einer großen europäischen Stadt, während draußen die Razzien auf Immigranten verschärft werden. Tausende von ihnen werden in ihre Herkunftsländer abgeschoben.
Durch eine Dachluke beobachtet der Eingeschlossene die Bewohner des gegenüberliegenden Hauses. Um nicht vor Angst und Einsamkeit den Verstand zu verlieren, malt er sich Geschichten über das Leben der anderen aus und erinnert seine eigene Vergangenheit. In eindrücklichen poetischen Bildern lässt er die verheißungsvollen und üblen Figuren an sich vorüberziehen, die jeder Illegale kennt: den Schlepper, den Drogenhändler, den Denunzianten, den korrupten Polizisten, den Folterer…
Täglich hofft er auf das Kommen Michels, des Geologiestudenten, der ihn versteckt hat und ihm regelmäßig Lebensmittel bringt. Selbstherrlich wegen seiner guten Tat und skrupellos durch die Macht, die die Abhängigkeit des anderen ihm verschafft, wird Michel zur tödlichen Gefahr, als sich dem Eingeschlossenen durch die Hilfe einer Nachbarin eine Möglichkeit ergibt, der Illegalität zu entkommen.
»Ich habe in diesem Buch versucht, die Folgen der Angst und des Eingeschlossenseins bis an ihre Grenzen zu treiben, indem ich ausgemalt habe, was passieren würde, wenn die westlichen Städte Schauplatz einer gigantischen Menschenjagd würden. Das ist keine Wahnvorstellung, sondern eine vorhersagbare Möglichkeit.« Hamid Skif