Der Geograph des Papstes – Leo Africanus von Amin Maalouf
Der Geograph des Papstes – Leo Africanus von Amin Maalouf. Historischer Roman. Aus dem Französischen von Bettina Klingler und Nicola Volland. Insel Verlag Mai 2012.
Maghreb Magazin stellt regelmäßig Bücher aus und über dem Maghreb vor. Dazu zählen ausgewählte Werke der Literatur auf Deutsch und ins deutscher Übersetzung, deren Handlung im Maghreb spielt oder dort ihre Wurzeln haben. Die maghrebinische Literatur ist geprägt von der Kolonialgeschichte, Exil und Migration, Fundamentalismus, aber auch Hoffnung auf Veränderung und umfasst Literatur in verschiedenen Sprachen – arabischen, französischen und amazighischen – mit verschiedenen Stilen und Themen sowie historischen Hintergründen. Sie zeichnet sich durch einen hohen Grad an Welthaltigkeit und führt den Leser so in eine andere Region mit all ihren Verwerfungen, Brüchen, Katastrophen…
Verglichen mit der jungen arabischsprachigen Literatur des Maghreb erfreut sich die frankophone Literatur zweifellos eines großen Ruhms auf der ganzen Welt. Die französisch geschriebene Literatur des Maghreb gilt als eine lebendige Auseinandersetzung mit Tradition, Geschichte und aktuellen Lebensbedingungen. Als Tahar Ben Jelloun, der meisübersetzte und prominenteste marokkanische Gegenwartsautor, 1987 mit dem Prix Goncourt für seinen Roman „Die Nacht der Unschuld“ ausgezeichnet wurde, hat dies der gesamten Maghrebliteratur einen Popularitätsschub beschert. Die frankofone Literatur des Maghreb ist seitdem im deutschen Sprachraum verstärkt wahrgenommen worden, besonders nachdem maghrebinische Autorinnen und Autoren französischer Sprache mit wichtigen internationalen Preisen ausgezeichnet wurden, u.a. Tahar Benjelloun, Kateb Yassine, Assia Djebbar, Boualem Sansal, Hédi Kaddour, Kamel Daoud, Yasmina Khadra uvm. Einige couragierte Verlage (etwa Verlag Donata Kinzelbach, Unionsverlag, Lenos, Eichborn, Rotbuch, Edition Orient) haben vornehmlich marokkanische, algerische und tunesische Autoren in guten Übersetzung in ihrem Programm. Der Verlag Donata Kinzelbach hat in 30 Jahren Existenz 122 Titel von 68 Autoren aus dem Maghreb herausgebracht.
Amin Maalouf – Der Geograph des Papstes – Leo Africanus
Der Geograph des Papstes – Leo Africanus von Amin Maalouf. Historischer Roman. Aus dem Französischen von Bettina Klingler und Nicola Volland. Insel Verlag Mai 2012. ISBN-10: 3458358293, ISBN-13: 978-3458358299. Originaltitel: Leon L’Africain.
»Ich bin ein Sohn der Straße, meine Heimat ist die Karawane, und mein Leben ist eine Reise voller Überraschungen.«
Hassan al-Wazzan, bekannt als „Leo Africanus“, ein gebildeter junger Mann und gläubiger Muslim, bereist als Kaufmann den Maghreb und hat den großen Wunsch, nach Mekka zu pilgern. Doch es sind unruhige Zeiten in einer unruhigen Gegend, es herrschen Überfälle und Kriege. Wie aus dem Nichts taucht eines Tages eine Bande sizilianischer Piraten auf, die Hassan nach Rom verschleppen und versklaven. Er ist ein Glücksgriff für die Piraten, denn Hassans wacher Verstand und seine außergewöhnliche Klugheit machen ihn zu einem besonderen Geschenk für den mächtigsten Mann der christlichen Welt: Papst Leo X. Dieser ernennt ihn zu seinem Geographen – doch wird er dem Vatikan jemals wieder entkommen können, seine Freiheit zurückerlangen und in seine Heimat, den Maghreb, zurückkehren?
»Der Geograph des Papstes« ist ein ungemein packender historischer Roman, der die ereignisreiche und hochspannende Epoche der Renaissance lebendig werden läßt.
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Der Geograph des Papstes – Leo Africanus von Amin Maalouf – Leseprobe
Über den Autor
Amin Maalouf wurde 1949 im Libanon geboren und lebt seit 1976 als Journalist und Schriftsteller in Frankreich. Er bereiste über sechzig Länder und gilt als anerkannter Spezialist für Fragen der arabischen Welt und der Beziehungen zwischen Okzident und dem Nahen Osten. Amin Maalouf war Chefredakteur der Wochenzeitschrift An Nahar International sowie des Magazins Jeune Afrique, während des Vietnamkriegs und der Islamischen Revolution arbeitete er als Kriegsberichterstatter.
Als Buchautor hat er bisher sieben Romane veröffentlicht, seine Werke sind in etwa 25 Sprachen übersetzt worden und sein erstes Werk Die Kreuzzüge aus der Sicht der Araber (1983) ist zu einem Standardwerk geworden.
Im August 2000 wurde bei den Salzburger Festspielen (in Zusammenarbeit mit der finnischen Komponistin Kija Saariaho) die erste Oper nach einem Libretto des Autors uraufgeführt: L’amour de loin.