Französischer Akademie-Preis an Erfolgsautor Sansal verliehen
Die renommierte Académie française hat dieses Jahr ihren Preis gleich an zwei der bedeutendsten Autoren Nordafrikas verliehen, darunter Boualem Sansal. Er war 2011 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden. Der aus Algerien stammende Schriftsteller wurde jetzt für seinen düsteren Zukunftsroman «2084» gewürdigt.
Der mit 10 000 Euro dotierte Preis ging zu gleichen Teilen an den Tunesier Hédi Kaddour für «Les Prépondérants» (etwa: Die Maßgeblichen). Damit hat die Akademie am Donnerstag den Reigen der großen französischen Auszeichnungen eröffnet. Der begehrte Prix Goncourt wird am 3. November 2015 vergeben.
Der Roman «2084» handelt von einem Land, in dem eine religiöse Weltdiktatur herrscht. Die Bevölkerung muss täglich mehrmals beten, und Exekutionen von Ungläubigen gehören zum Alltag. Von dem 66-Jährigen sind auf Deutsch unter anderem «Allahs Narren. Wie der Islamismus die Welt erobert» sowie «Der Schwur der Barbaren» erschienen.
Der Roman des 1945 geborenen Kaddours beschreibt die Kolonialgesellschaft im Maghreb im Jahr 1920. In Deutschland ist der Autor vor allem mit dem Roman «Waltenberg» bekanntgeworden. Quelle: nzz.ch