Die Medina von Tunis – Weltkulturerbe
Unter den Almohaden und den Hafsiden wurde Tunis im 12. bis 16. Jahrhundert eine der größten und reichsten Städte der islamischen Welt. Rund 700 Denkmäler, darunter Paläste, Moscheen, Mausoleen, Koranschulen und Brunnen, zeugen von dieser bemerkenswerten Vergangenheit und gelten als die besterhaltendsten Monumente in der arabischen Welt.
Die Stadt Tunis liegt ein paar Kilometer vom Meer entfernt in einer fruchtbaren Ebene im Nordosten Tunesiens und ist eine der ersten arabisch-muslimischen Städte des Maghreb (698 n. Chr.). Die Medina von Tunis ist entstanden unter dem Einfluss von mehreren einflussreichsten Dynastien und stellt das Zeugnis einer menschlichen Siedlung dar, die in einer Wechselwirkung zwischen Architektur, Städtebau und den sozio-kulturellen und ökonomischen Veränderungen früherer Kulturen entstanden ist. Unter den Almohaden und den Hafsiden, aus dem 12. bis 16. Jahrhundert, wurde Tunis eine der größten und reichsten Städte in der arabischen Welt. Zahlreiche Zeugnisse aus dieser Zeit und früheren Perioden existieren heute noch. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert haben neue Kräfte die Stadt mit zahlreichen Palästen und Residenzen, großen Moscheen, Zaouïas und Koranschulen ausgestattet.
Die Ausdehnung des geschützten Bereiches umfasst eine Fläche von etwa 280 ha. und besteht aus der zentralen Medina (8. Jahrhundert) und verschiedenen Vororten im Norden und Süden (13. Jahrhundert) der Stadt. Es gibt rund 700 historische Monumente, die auf 7 Gebiete verteilt sind, die bemerkenswertesten sind die Zitouna Moschee, die Kasbah-Moschee, die Youssef Dey Moschee, das Bab Jedid Tor, das Bab Bhar Tor, dem Souq El-Attarine, dem Dar el-Bey , dem Souq Ech-Chaouachia, dem Tourbet el Bey (Familienfriedhof), verschiedenen Adelshäusern wie Dar Hussein, Dar Ben Abdallah, Dar Lasram, Medrasa Es-Slimanya und El-Mouradia, der El Attarine Kaserne und dem Zaouia von Sidi Mehrez.
Mit seinen Souks, demgesamten Stadtgefüge, den Wohnviertel, den Denkmäler und den Toren stellt die Medina den Prototyp eines gelungen Ensembles dar, welche zudem zu den besterhaltendsten in der islamischen Welt zählt.