Zohra Hachid Sellal – Algerische bildende Künstlerin
Zohra Hachid Sellal, geboren am 8. Dezember 1946, gehört zu den renommiertesten Künstlerinnen Algeriens, einem Land, das durch eine vielfältige und reiche Kunstszene mit langer Tradition bekannt ist.
Sie beeindruckt nicht nur im Hinblick auf die mannigfachen künstlerischen Talente, die sie mit ihren vielschichtigen künstlerischen Werken in Kunstmuseen wie dem Musée National Public des Beaux Arts in Algier und Galerien wie Dar Eli-Kenz in Chéraga zeigt, sondern auch angesichts der Übernahme von Verantwortung in Bereichen wie Kunsterziehung im weitesten Sinne. Während ihres künstlerischen Lebens hat Zohra Hachid Sellal Malerlegenden kennengelernt und ihre Mitmenschen durch die Vielfalt ihrer eigenen künstlerischen Arbeit immer wieder überrascht. Heute gehört sie zu den renommiertesten Künstlerinnen Algeriens, einem Land, das durch eine vielfältige und reiche Kunstszene mit langer Tradition bekannt ist. Zohra Hachid Sellal hat aus erster Ehe zwei Kinder und ist in zweiter Ehe mit einem Bruder des Ministerpräsidenten Abdelmalek Sellal verheiratet. Mehr Details über die Künstlerin erfahren Sie hier .
Berühmte Kunstlehrer:
Von 1963 bis 1965 besuchte Zohra die École Nationale des Beaux Arts in Algier und begann dort im Nichts, mit Nichts, aus dem Nichts. „Ich wagte mich an Zeichnungen, zuerst Aquarell, dann Öl, kein Pastell, das gab es nur in Frankreich, ich habe es mir aber später selbst gekauft. Pastell und Öl bin ich bis heute treu geblieben – ich male auf Leinwand und Papier – Acryl habe ich nie benutzt.“ Von ihren Lehrern, den berühmten Malern Mohamed Issiakhem (1928-1985), Ali Ali-Khodja (1923-2010) und Choukri Mesli (geboren 1931), alle drei Mitbegründer der modernen algerischen Kunst, können andere Künstler nur träumen. Diese drei Künstler gehören zu den etwa vierzig algerischen Kunstschaffenden dieser und der Nachfolgegeneration, die sich fast alle in ihrer Kunst mit dem Befreiungskrieg und/oder dem Bürgerkrieg auseinandergesetzt haben und auch persönlich viel Leid erfuhren. Gemälde von Mohamed Issiakhem sind im Kunstmuseum zu sehen und es gibt in jeder guten Buchhandlung in Algier beeindruckende Kunstbände zu kaufen (z. B. Issiakem, Texte de Benanier Médiène, Casbah Editions 2006).
Rettung des Kulturerbes :
Von 1966 bis 1968 machte ich eine praktische Ausbildung im Technischen Kunsthandwerkzentrum in Algier, ein Zentrum, das dem Industrieministerium unterstellt war mit dem Ziel, ein Programm für die Rettung unseres Kulturerbes im Hinblick auf historische Teppiche, Stoffe, Stickereien und Keramiken auf die Beine zu stellen. Ich habe mich sehr für die Restaurierung von Keramik interessiert und in diesem Bereich viele Beiträge geleistet. Danach habe ich mein Studium bis zum Diplom 1973 an der École Supérieure des Arts Décoratifs in Grenoble in Frankreich fortgesetzt und für die Diplomarbeit über das Spezialthema von Materie und Symbolismus der Motive des algerischen Kunsthandwerks geforscht.“
Nach ihrem Studium hat sie stets kreativ gearbeitet – nicht nur für Zeichnungen, Bilder und Skulpturen, sondern sie produzierte u. a. Theaterkostüme, entwarf Plakate (auch für große Firmen), schuf Kreationen von Haute Couture, die von der Volkskunst inspiriert waren; denn Kunst und Mode lagen in ihren Gedanken nah beisammen, kreierte Marionetten, Masken und Theaterfiguren für die Welt der Kinder. Auch in der traditionellen Musik kennt sie sich aus und zu den traditionellen Instrumenten in ihrem Haus zählt eine „Imzad“: „Dieses Saiten-Instrument gibt es auch im Senegal. In Algerien wird es im Hoggar/Tassili nur von Frauen gespielt, während die Männer zur Musik tanzen.“ Abstrakte Anklänge an Mode und Musikinstrumente sind auch in ihren Gemälden zu finden. Quelle: http://kunst-und-kultur.al-maqam.de