Fellag – algerischer Humorist
Mohamed Said Fellag, bekannt als Fellag, ist ein algerischer Schauspieler, Humorist und Schriftsteller. Er wurde am 31. März 1950 in Azeffoun, Tizi-Ouzou, Algerien geboren und studierte von 1968 bis 1972 Theater am Institut national d’art dramatique et choréographique d’Alger.
Das wohl berühmteste Stück von Fellag, das gleichzeitig das erste war, welches er vollständig auf Französisch schrieb, war Djurdjurassique Bled. Er verfasste es im Dezember 1997 und gewann den Preis „Syndicat de la critique 1997–1998“, es war in diesem Jahr eine Offenbarung für das algerische Theater. In dieser Aufführung beschreibt er verschiedene Etappen der Geschichte seines Herkunftlandes, seine Ängste, seinen Wahnwitz und die Menschlichkeit seines Volkes.
Das wohl berühmteste Stück von Fellag, das gleichzeitig das erste war, welches er vollständig auf Französisch schrieb, war Djurdjurassique Bled. Er verfasste es im Dezember 1997 und gewann den Preis „Syndicat de la critique 1997–1998“, es war in diesem Jahr eine Offenbarung für das algerische Theater. In dieser Aufführung beschreibt er verschiedene Etappen der Geschichte seines Herkunftlandes, seine Ängste, seinen Wahnwitz und die Menschlichkeit seines Volkes.
Der algerische Humor besteht aus Selbstveräppelung. Die Algerier praktizieren das wie eine Kunst, vielleicht wie die neunte Kunst. Fellag erzählt: „Ich war Schauspieler am Theater, ich spielte ein bißchen den Tragikomiker am Theater von Algier, aber der Reichtum des Humors auf der Straße hat mich dazu gebracht, professioneller Komiker zu werden. Ich hörte mit Theater und Kino auf, weil ich mir sagte, es gibt einen unglaublichen Reichtum, eine fantastische Vision, eine absurde, surrealistische Seite, eine Freiheit im Wort, eine fürchterliche Kraft in der Selbstkritik. Das wollte ich unbedingt nutzen. Es gab bisher keine Komiker, ich glaube, der Humor war in den Straßen, und die Leute hielten es nicht für nötig, daraus einen Beruf zu machen.“
Ein weiteres Beispiel: „Ein Algerier in der Schweiz, das ist eine Folter. Die Schweiz ist neutral. Ich blieb drei Tage in der Schweiz, ich war eines Tages in einem Park und aß ein Sandwich. Als ich gerade reinbeißen wollte, fiel ein Krümel auf den Boden, und ich sehe vor mir ein Schild: Es ist verboten, Krümel fallen zu lassen, wenn Sie ein Sandwich essen. Zum Glück war es ein schweizer Krümel, es fiel langsam…. Wäre es ein algerisches Sandwich gewesen, da drückst du rauf, ein Merguezwürsten springt heraus und macht ein Loch im Teer.“
Fellag: „Wir haben also die Römer rausgeworfen. Die Vandalen kamen. Wir haben sie hinausgeworfen. Die Araber kamen. Sie haben uns hinausgeworfen. Sie haben uns drangekriegt. Da sie die gleiche Hautfarbe hatten wie wir, haben wir sie nicht kommen sehen. Sie haben sich mit uns vermischt, und bis heute wissen wir nicht, wer sie sind und wer wir sind. (…) Einige Jahrhunderte später kamen die Portugiesen, wir haben sie rausgeworfen, die Spanier kamen, wir haben sie rausgeworfen, die Engländer wollten kommen. Sie sind leider nicht gekommen. Die Türken sind gekommen, wir haben sie hinausgeworfen. Die Franzosen sind gekommen, wir haben sie hinausgeworfen. Entschuldigung! Gelächter. Als wir die Franzosen rausgeworfen hatten, warteten wir, wer nun kommen würde. Es kommt keiner? Kein kleiner Kolonialherr in Sicht? Ihr habt uns dran gewöhnt, nun laßt ihr uns wie Waisen? Wir werden uns langweilen! Wir blieben also ein paar Jahre unter uns, aber das dauerte nicht lange. Nach einiger Zeit konnten wir uns gegenseitig nicht mehr ertragen. Immer das gleiche: Du schaust nach rechts, du siehst Mohamed mit seinem Schnurrbart. Du schaust nach links, das gleiche. Überall Schnauzbärte. Wenn das so ist und keiner gekommen ist, werden wir die Algerier hinauswerfen. Los, hau ab, Ungläubiger! Der Beweis: Ihr seid alle hier in Frankreich!“
Fellag: „Ich weiß nicht, warum bei uns in Algerien keine Mayonnaise ansetzt! Nichts funktioniert, nichts hält sich, nichts dauert. Alles geht den Bach runter. In allen Ländern der Welt heißt es, wenn ein Volk ganz unten angekommen ist, geht es langsam wieder aufwärts. Bei uns graben wir in die Tiefe.“ Quelle: wikipedia.org