Das Musée des Beaux-Arts von Algier
Dokureihe Arte 2014 – Vergessene Schätze des Mittelmeers Regie Jérôme-Cécil Auffret.
Das Museum der Schönen Künste in Algier ist ein besonderer Ort, an dem sich westliche und arabisch-muslimische Kunst begegnen. Wer durch die Sammlungen dieses wenig bekannten Museums streift, entdeckt die subtile Schönheit dieser Werke und gewinnt einen neuen Blick auf die Völker und Kulturen, deren Kunst hier zu bewundern ist.
Auf einer Anhöhe von Algier, der weißen Stadt und Königin des südlichen Mittelmeers, thront inmitten einer üppigen Gartenanlage das Musée des Beaux-Arts d’Alger. Das weiße, herrschaftliche Gebäude, das wie ein Privatschloss der Jahrhundertwende anmutet, birgt die bedeutendste Sammlung europäischer und orientalischer Kunst in ganz Afrika und Nahost. Das Museum ist auch ein Spiegelbild der jüngeren algerischen Geschichte. Gemälde, Skulpturen, Buchillustrationen und andere künstlerische Genres vermitteln einen Eindruck der modernen algerischen Kunst, die im 20. Jahrhundert und im Zuge der Dekolonisation zum Leben erwachte.
Die Dokumentation erzählt nicht die Geschichte des Museums. Vielmehr ist das Museum selbst ein historischer Ort mit zahllosen Geschichten. Sie sind verborgen in seinen gewundenen Gängen, geheimen Kammern, offenen Ateliers und stillen Werkstätten, in denen die empfindlichen alten Werke mit großer Sorgfalt restauriert werden. Mit der politischen Wiedergeburt Algeriens wurden sich auch die Künstler wieder ihrer Identität bewusst. Wer sind die Erben der arabisch-muslimischen Kunst? Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wagten die algerischen Künstler – Zeitgenossen des Surrealismus – ihre eigene Revolution. Sie schufen eine von allen politischen und ethnischen Zwängen befreite Kunst, die von der Geschichte ihres Landes erzählt und von einer Kultur des Lichts, der Formen und Farben, des Glaubens an den Menschen, an die Kunst und die Schöpfung. (Text: arte)