Kongress von Soummam – 20 August 1956
Kongress von Soummam am 20. August 1956
In der Zeit vom 20. August bis 4. September 1956 trafen sich die Kommandeure der Befreiungsarmee zu ihrer ersten größeren Beratung, einem geheimen Kongreß, im Soummam-Tal in der Kabylei.
Fast zwei Jahre nach Beginn des Aufstandes hatte sich der antikoloniale Kampf zu einem nationalen Befreiungskampf ausgeweitet und die Befreiungsarmee sich gewaltig vergrößert. Nun war es auch notwendig geworden, ein gemeinsames politisches Programm auszuarbeiten, die Strukturen und Kampfmethoden der ALN zu vereinheitlichen und zu koordinieren. Der Kongreß wählte den Nationalrat der algerischen Revolution (Conseil National de la Révolution Algérienne, CNRA) als höchstes politisches Leitungsgremium der FLN und ein Koordinierungs- und Exekutivkomitee (Comité de Coordination et d′Exécution, CCE) als operatives Leitungsorgan des politischen und militärischen Befreiungskampfes. Ein eigentliches militärisches Oberkommando wurde auf dem Kongreß nicht geschaffen. Man einigte sich aber darüber, welches die angestrebten Ziele des Befreiungskampfes sein sollten. Als strategische Hauptziele nahm man sich die Zerschlagung des Kolonialregimes, die Erringung der nationalen Unabhängigkeit und die Wiedergeburt des algerischen Staates in Form einer demokratischen und sozialen Republik. Das Soummam-Programm erklärte die FLN zur einzig rechtmäßigen Vertreterin des algerischen Volkes und bekräftigte das Prinzip der kollektiven Führung. Dieses Programm bezeichnete es unmittelbares militärisches und politisches Ziel, die Kolonialarmee maximal zu schwächen, um ihren Sieg mit den Waffen zu verhindern, die koloniale Wirtschaft zu zerrütten, die normale Verwaltung des Landes unmöglich zu machen und das soziale und wirtschaftliche Leben im Mutterland selbst zu stören, Frankreich international zu isolieren und dem Befreiungskrieg weltweit Anerkennung zu sichern. Quelle: wikipedia.org