Der Haik – ein traditionelles Gewand aus dem Maghreb
Der Haik ist ein als Schleier getragenes Kleidungsstück für Frauen aus dem Maghreb, der leider am verschwinden ist. Die Frauen hüllen sich in ein weites, einfarbiges, naturweißes, wollenes, mehrere Meter langes Tuch, das sie um Körper und Kopf wickeln. Darunter befinden sich meistens kurzärmelige Hauskleider.
Bis weit in 60er und 70er-Jahre war der Haik eine Alltagsstraßenkleidung. Heute wird das traditionelle Gewand noch von den älteren Frauen und als Kleidung für festliche Anlässe wie Hochzeiten getragen. Die Frauen tragen stattdessen moderne Kleidungen, Kopftuch (Hijab) oder Nikab.
Der Haik war in Algerien ein Symbol des Widerstands gegen die Kolonialmacht, so schrieb Frantz Fanon, der Theoretiker des algerischen Befreiungskampfes gegen die Kolonialmacht Frankreich: »Jeder Schleier, der fiel, jeder Körper, der von der traditionellen Umarmung des Haik (algerische Variante des Schleiers) befreit wurde, jedes Gesicht, das sich dem dreisten und ungeduldigen Blick des Besatzers bot, war Ausdruck der Tatsache, dass Algerien begann, sich selbst zu verleugnen und die Vergewaltigung durch die Kolonisatoren zu akzeptieren.«
Es gibt mehrere Initiativen für den Erhalt der Tradition des Haik in Algerien, so wird ab und zumal das Festival des Haik von Organisationen veranstaltet.