Wirtschaftsstruktur und Wirtschaftslage Algeriens
Wirtschafts-struktur und Wirtschaftslage Algeriens
Algerien wird im Jahr 2014 voraussichtlich ein Bruttoinlandsprodukt von etwa 219 Mrd. US-$ erreichen und ist damit die größte Volkswirtschaft des Maghreb. Die algerische Volkswirtschaft ist weitgehend staatlich gesteuert und wird vom Öl- und Gassektor dominiert. Algerien ist weltweit sechsgrößter Erdgas- und fünfzehntgrößter Erdöllieferant.
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs 2012 um ca. 2,6%, für 2013 wird eine Steigerung von 4,3% erwartet. Die algerische Volkswirtschaft ist weitgehend staatlich gesteuert und wird vom Öl- und Gassektor dominiert. Algerien ist weltweit sechsgrößter Erdgas- und fünfzehntgrößter Erdöllieferant. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs 2012 um ca. 2,6%, für 2013 wird eine Steigerung von 4,3% erwartet.
Der Export von Öl und Gas machte 2012 96% des Gesamt-Exportvolumens aus, ca. 60% der Haushaltseinnahmen und trug ca. 30% zum BIP bei. Hauptabnehmer für Öl und Gas sind die USA (40%) und Europa (38%).
Die algerische Wirtschaft ist kaum diversifiziert, die Abhängigkeit vom Öl- und Gassektor nimmt weiter zu. Zugleich fehlt eine entwickelte petrochemische Industrie sowie ausreichend Raffineriekapazität.
Der Anteil der Industrie am BIP ist von 8,4% in 2002 auf 5% in 2011 zurückgegangen. Konsum- und Industriegüter werden größtenteils aus dem Ausland importiert.
Die des Privatsektors wird durch bürokratische Hürden und Schwierigkeiten beim Zugang zu Krediten gehemmt. Im Doing Business Index der Weltbank belegt Algerien einen der hinteren Plätze (152 von 185). Das schwierige Geschäftsklima wirkt sich auch nachteilig auf Auslandsinvestitionen aus, auf die das Land – im Öl- und Gasbereich sowie beim Aufbau eigener Industrien – angewiesen ist und von denen man sich auch Technologietransfer verspricht. Die Auslandsinvestitionen betragen lediglich ca. 1% des jährlichen BIP.
Die EU ist mit ca. 50% der Im- und Exporte seit Jahren wichtigster Handelspartner. Deutschland, das zwar Erdöl aber kein Erdgas aus Algerien bezieht, spielt im europäischen Vergleich hinter Frankreich, Italien und Spanien eine nachgeordnete Rolle.
Die enormen Einnahmen der vergangenen Jahre aus dem Öl- und Gasexport haben es Algerien ermöglicht, seine Auslandsverschuldung fast komplett zurückzufahren. Die Devisenreserven wurden kontinuierlich aufgestockt und belaufen sich auf ca. 150 Mrd. EUR – was einer Importdeckung von ca. drei Jahren entspricht. Der Handelsbilanzüberschuss betrug 2012 ca. 21 Mrd. EUR (+ 3,4% ggü. 2011).
Die Inflationsrate betrug 2012 8,9% (2011: 4,5%) und ist u.a. auf hohe Lohnsteigerungen im öffentlichen Sektor zurückzuführen, in dem ca. 40% aller Beschäftigten tätig sind. Die Arbeitslosenquote liegt (offiziell) bei 9,9%, die Jugendarbeitslosigkeit beträgt mind. 25%.
Trotz großer Herausforderungen liegt die makroökonomische Grundausrichtung Algeriens auf Linie von IWF und Weltbank: zu den Kernelementen der im September 2012 angetretenen Regierung um Ministerpräsident Sellal gehören wirtschaftliche Diversifizierung, der Aufbau einer produzierenden Industrie und stärkere Zusammenarbeit mit ausländischen Unternehmen. Quelle – http://www.algier.diplo.de