Ein frohes und gesegnetes Mawlid an-Nabawi
Der muslimische Feiertag Mawlid an-Nabawi findet am 01. Dezember 2017 statt. Muslime in der ganzen Welt gedenken jährlich der Geburt des islamischen Propheten Mohammed (saas). Wie es der Brauch will, wird Mawlid an-Nabi, die Feier anlässlich des Prophetengeburtstages, in der 12. Nacht des dritten Monats im islamischen Mondkalender (Rabia‘ al-Awal 1438) begangen und dauert je nach Land und Region 2 bis 7 Tage.
Maghreb Magazin wünscht allen Muslimen in Deutschland sowie der ganzen Welt einen gesegneten Geburtstag des Propheten Mohammad (saas).
١٤٣٩/2017 عيد مبارك سعيد بمناسبة المولد النبوي الشريف لسنة
Al-Mawlid al-Nabawi ist ein islamisches Fest zu Ehren des Propheten Mohammed (saas). In mehreren islamischen Ländern ist der Tag Staatsfeiertag. Es gibt wenige Persönlichkeiten in der Geschichte, die der Menschheit so viel Positives gegeben haben, wie der Prophet Mohammed (saas). Obwohl die muslimischen Gelehrten weitgehend darüber einig sind, dass der Islam keine Feierlichkeiten zum Geburtstag des Propheten Mohammed (saas) vorschreibt oder empfiehlt, ist der Geburtstag des Propheten ein guter Anlass sich an diese wichtige Persönlichkeit und seine Botschaften zu erinnern. Es ist doch eine schöne Tradition geworden, unseres Propheten Mohammed zu gedenken und die Stationen seines Lebens zu verinnerlichen. Besonders in Zeiten, in denen nicht selten durch unqualifizierte Aussagen versucht wird, dem Ansehen des Propheten und damit dem Islam zu schaden, ist es für uns Muslime wichtig, an die Botschaften des Propheten, wie Liebe, Respekt, Solidarität mit Armen und Bedürftigen, Ehrlichkeit und Integrität zu erinnern und diese in unserem Leben einzubauen.
Bräuche
Mawlid wird in den meisten islamisch geprägten Ländern gefeiert. Dies gilt für Länder wie: Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien, Palästina, Irak, Kuwait, die Emirate, Sudan, Jemen, Libyen, Tunesien, Algerien, Marokko, Mauretanien, Djibouti, Somalia, der Türkei, Pakistan, Indien, Sri Lanka, Iran, Afghanistan, Aserbaidschan, Usbekistan, Turkestan, Bosnien, Indonesien, Malaysia, Brunei, Singapur und auch in anderen Ländern, die eine bedeutende muslimische Population haben, wie Indien, Großbritannien, Russland, Kanada, Frankreich und Deutschland. In den meisten arabischen Ländern ist es ein nationaler Feiertag. Allerdings lehnen ebenfalls bis heute sehr strenge Muslime, z.B. in Saudi-Arabien das Mawlid als verbotene religiöse Neuerung ab!
In Tunesien z.B. wird zum Mawlid die Assida, ein Kuchen aus Grieß und Öl, mit Honig oder Rahm gebacken. In Marokko werden anlässlich des Geburtstagsfestes des Propheten Mohammad auch heute noch große Lichterprozessionen veranstaltet, von denen besonders die in Salé berühmt ist (siehe der Straßenumzug auf das Bild).
In Algerien wird Mawlid auch „Mouloud“ genannt und als ein geselliges Familien- und Kinderfest gefeiert. Überall in den Maghreb werden Kerzen aufgestellt, in den Moscheen finden während der ganzen Nacht besondere Betstunden statt. Jungen, die den Koran auswendig hersagen können (Hafis) bekommen Geschenke, im Fernsehen gibt es Sonderprogramme zu Leben und Wirken des Propheten Mohammad.
Die Sufi-Orden organisieren große Straßenumzüge. Wohnungen, Straßen und Moscheen werden geschmückt. Geschichten über das Leben des Propheten werden erzählt und Qasida al-Burda von Imam Al-Busiri wird rezitiert. Die Sufi-Mystiker halten an dem fröhlichen Fest des Gottgesandten fest und suchen in Meditation und Musik ihren eigenen inneren Zugang zum Islam, ohne sich jedoch wie viele christliche oder buddhistische Mönche in Abgeschiedenheit zu begeben. Quelle: wikipedia.org
Ursprung des Feiertags
Belegt ist das Mawlid-Fest erstmals im 11. Jahrhundert in der Dynastie der nordafrikanischen schiitischen Fatimiden, um die direkte Abstammung der Dynastie vom Propheten zu betonen. Im 12. und 13. Jahrhundert verbreitete sich das Fest über die sunnitischen Herrscher bis nach Mekka. Ebenfalls im 13. Jahrhundert bezeichnete der maghrebinische Gelehrter Abu Abbas al-Azzafi den Feiertag als Maßnahme zur ideologischen Abwehr des Christentums. Gemäß seiner Auffassung sollte das Fest dazu dienen, die Einheit der Muslime zu stärken und anzupreisen. Die Osmanen erklärten Mawlid ein offizieller Feiertag in 1588. Doch seit dem 18. Jahrhundert wurde es von vielen Gegnern als Nachahmung des christlichen Weihnachtsfestes verurteilt, zumal Gott alleine Verehrung gebühre und der Prophet ja auch nicht auf Bildern dargestellt werde. Hierzu gehören insbesondere die Wahhabiten. Als diese 1803 Mekka eroberten, verboten sie dort die Maulid-Versammlungen.
In der muslimischen Welt, die Mehrheit der islamischen Gelehrten sind für Mawlid. Mufti Ali Gomaa, Obermufti der weltweit ältesten und größten islamischen Universität Al Azhar in Ägypten, Yusuf al-Qaradawi, der Hauptwissenschaftler der Muslimbruderschaft Bewegung, Muhammad Alawi al-Maliki, Großmufti von Zypern Nazim Al-Haqqani,Habib Ali al-Jifri des Jemen, Ali Syed Shujaat Qadri,Muhammad Ilyas Qadri der Gründer Dawat-e-Islami, Scheich Nuh Ha Mim Keller, Großmufti von Bosnien Mustafa Ceric, Abdalqadir as-Sufi, Shaykh Hamza Yusuf, Gibril Haddad, Shaykh Said al-Afandi Chirkawi, Shaykh Hisham Kabbani, Großmufti von Indien Akhtar Raza Khan, Kanthapuram AP Aboobacker Musalyar von Markazu Saqafathi Sunniya und Zaid Shakir all abonnieren Sie den sunnitischen Islam, und haben ihre Zustimmung für die Einhaltung der Mawlid gegeben. Sie deuten darauf hin, dass das Fasten am Montag ist auch ein Weg des Gedenkens an Mohammeds Geburtstag. Für das erste in englischer Scheich-ul-Islam Dr. Muhammad Tahir-ul-Qadri hat ein Buch Mawlid al-Nabi Feier und Zulässigkeit der Verteidigung der Rechtmäßigkeit der Mawlid über mehr als 700 Seiten veröffentlicht. Die Salafisten betrachten dagegen die Maulid-Feierlichkeiten als unzulässige Neuerung (Bidʿa) .